Der inhaftierte Rapper Toomaj Salehi ist in Iran zum Tode verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in der Stadt Isfahan habe die Strafe wegen „Korruption auf Erden“ verhängt, sagte sein Anwalt am Mittwoch der Zeitung „Sharq“. Darunter fällt etwa der Aufruf zu Unruhen. Zusätzlich verhängte das Gericht demnach auch ein Verbot, sich künstlerisch zu betätigen, sowie ein zweijähriges Ausreiseverbot. Der Anwalt kündigte an, Berufung einzulegen.
Kurz nach Erscheinen des Medienberichts überschlugen sich am Mittwochabend die Reaktionen. „Das Strafmaß ist absurd und unmenschlich“, äußerte die SPD-Bundestagsabgeordnete Ye-One Rhie, die eine Patenschaft für Salehi übernommen hat, auf der Plattform X. Die Strafe habe keine rechtliche Grundlage und sei „komplett inakzeptabel“. Die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi schrieb auf Instagram, die Islamische Republik beabsichtige jeden zu ermorden, der sich für Menschenrechte einsetze und gegen die Machthaber protestiere.
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Kritisierte die Helfer des Regimes
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Salehi war mit seinen regimekritischen Texten zu einer Stimme der Proteste im Herbst 2022 geworden, die sich am Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam entzündet hatten. In seinem Lied „Rattenloch“ klagt er zum Beispiel all jene an, die dem Mullahregime dienen: Künstler, Journalisten, Beamte. „Du bist auch ein Verbrecher, wenn du so tust, als ob du schliefest, als das Blutvergießen stattfand, wenn du mit deinen eigenen Geschäften beschäftigt bist, während das Leben der Jugend genommen wird“, heißt es darin.
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Der Sondergesandte der Vereinigten Staaten für Iran verurteilte auf X nicht nur das Urteil gegen Salehin, sondern auch die kürzlich verhängte fünfjährige Haftstrafe für den kurdisch-iranischen Rapper Saman Yasin aufs Schärfste. „Wir fordern ihre sofortige Freilassung“, schrieb Robert Malley. „Dies sind die jüngsten Beispiele für die brutale Misshandlung der eigenen Bürger durch das Regime, die Missachtung der Menschenrechte und die Angst vor dem demokratischen Wandel, den das iranische Volk anstrebt.“
