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Come Mario Götze è passato da palleggiatore a stratega

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„Ich erwarte von ihm im 100. Spiel für uns gegen Werder ein Tor, schließlich hat er bei seinem 300. Bundesligaspiel gegen Union Berlin auch eins geschossen“, sagte Toppmöller am Freitag mit einem Augenzwinkern. Nur das Ergebnis solle ein anderes sein. Ein 1:1 wäre dem Trainer gegen die Bremer nicht genug, schließlich soll der dritte Platz in der Liga verteidigt werden. „Mario ist enorm wertvoll für uns“, sagt Toppmöller. „Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine. Wegen seiner Vita schauen die Jungen zu ihm auf.“

Als der 66-malige Nationalspieler vor zweieinhalb Jahren in Frankfurt ankam, umgab ihn noch der Glamour, der durch sein entscheidendes WM-Tor und seinen Status als Bayern-Star entstanden war. Seine goldene Zeit lag zwar schon länger zurück – aber Götze war alles andere als ein normaler Neuzugang. Wird er es bei der Eintracht schaffen, an seine besten Tage anzuknüpfen?, fragten sich die Fans.

Nach 99 Pflichtspielen lautet die Antwort: Nein. Und dennoch können die Eintracht und Götze für sich festhalten, dass sich das Engagement gelohnt hat. Im Gegensatz zu den Fans erwartete weder die sportliche Führung des Klubs noch Götze selbst, dass er noch einmal so zaubern und brillieren würde wie bis 2016. Der Profi hat sich während seiner Karriere verändert. Aus dem unbeschwerten jugendlichen Dribbelkönig und Ballzauberer ist ein reflektierter, strategisch denkendender Mittelfeldspieler geworden, der seine Spielweise seinen nicht mehr so perfekten körperlichen Möglichkeiten anpasst.

Zuverlässige Anspielstation

Götze brilliert kaum noch selbst, er lässt eher durch seine überraschenden Pässe andere strahlen oder hilft seinen Mitspielern als zuverlässige Anspielstation in Drucksituationen. In dieser Saison erzielte er in zwölf Pflichtspielen nur diesen Treffer gegen Union, zudem gab er eine Torvorlage. Dafür blühten andere auf wie Omar Marmoush oder Hugo Ekitiké.

Götze ist sein Schattendasein in Frankfurt nur Recht. Er litt unter dem Fokus der Öffentlichkeit, die den schleichenden Abwärtstrend in seiner Karriere aufgeregt diskutierte – bis er zum PSV Eindhoven in die Niederlande flüchtete. Dort fand er in größerer Anonymität wieder den Spaß am Fußball. Und den hat er in Frankfurt nicht wieder verloren. Weil er einerseits nicht in die Schlagzeilen zurückkehrte und andererseits von den Trainern und im Team sehr geschätzt wird.

Seine Vielseitigkeit macht ihn so wertvoll. Götze kann einen verkappten Linksaußen spielen, im zentralen Mittelfeld auf der Position 10, 8 oder 6 oder auf den Halbpositionen im Mittelfeld. Und er macht im Dienst der Mannschaft alles mit: „Mario ist ein super Junge, total bodenständig, trotz seiner großen Erfolge“, lobt Toppmöller. Trotz aller Wertschätzung, eine Stammplatzgarantie hat Götze bei ihm nicht. Dazu ist einerseits die Konkurrenz im Kader zu stark, andererseits ist der Körper des Mittelfeldspielers nicht mehr so robust wie in den Anfangsjahren seiner Laufbahn.

Belastungssteuerung ist bei Götze ein noch größeres Thema als bei den meisten seiner Kollegen. Was ihm an Dynamik und Wucht abgeht, gleicht er jedoch durch Präzision, Ballsicherheit, Spielintelligenz und Antizipation aus.

Personalsituation deutlich entspannt

Gerade gegen Werder Bremen gefragte Tugenden. „Die Bremer wollen Fußball spielen, sie wissen, was sie in Ballbesitz tun müssen“, lobt Toppmöller den Gegner. Er erinnert daran, dass Werder nach den Bayern die (mit anderen) zweitmeisten Auswärtspunkte geholt hat und auswärts die zweitmeisten (13) Tore schoss. Der Eintracht-Trainer akzeptiert die Favoritenrolle für seine Mannschaft, die sich aus dem Tabellenstand ergibt: „Aber so klar ist das für mich nicht. Wir werden sehen, vor einem Spiel kann man viel erzählen.“

Die Personalsituation hat sich während der Länderspielpause deutlich entspannt, wenn man von der schweren Verletzung von Aurèle Amenda absieht, der sich im Länderspiel seiner Schweizer Auswahl gegen Serbien einen Riss am Syndesmoseband des Sprunggelenks zugezogen hat. Dafür kehrten die Dänen Oscar Hojlund und Rasmus Kristensen nach längerer Pause ins Mannschaftstraining zurück.

Für sie kommt ein Einsatz gegen Bremen jedoch noch zu früh, während die zuletzt angeschlagenen Hugo Ekitiké, Arthur Theate und Hugo Larsson im Abschlusstraining wieder voll belastbar waren. Da auch Omar Marmoush auf seiner Länderspielreise nach Ägypten nicht übermäßig belastet wurde (im zweiten Spiel geschont), kann Toppmöller an seinem 44. Geburtstag gegen Bremen seine Bestbesetzung aufs Feld schicken.

Sein Ehrentag wird angenehm beginnen, die Eltern und Schwiegereltern kommen zum gemeinsamen Frühstück. Wie der Tag endet, liegt in den Händen oder besser in den Füßen seiner Spieler. Toppmöller sagt: „Ich werde den Jungs noch sagen, dass sie mir das größte Geburtstagsgeschenk machen können.“

È troppo grande per il Werder?

Hoffentlich wird er nicht berufen! Wie ein Stoßseufzer geht dieser Satz vor jeder Länderspielwoche durch die Werder-Fanschaft. „Er“ ist Marvin Ducksch, bester und werthaltigster Bremer Profi. Bisher ist er bei zwei Einsätzen für die oberste DFB-Elf stehengeblieben. Wenn es nach der grünweißen Anhängerschaft geht, kann es so bleiben – denn jedes Mal, wenn er von der Auswahl zurückkam, trug er sich mit Wechselgerüchten.

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Er wirkt dann, als sei ihm Bremen nach dem Zusammentreffen mit Deutschlands Elite zu klein als Wirkungsfläche, was er manchmal wenig elegant zum Ausdruck brachte – etwa zu Saisonbeginn, als er nach der Niederlage in Dortmund den Kader kritisierte und mehr Qualität forderte. Dafür wurde er von Trainer Ole Werner verbal eingehegt.

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Doch „Duckschi“ kann sich solche Ausfälle leisten, er kennt seine Sonderrolle: Er hat schon wieder dreimal getroffen und vier Tore vorbereitet in dieser Spielzeit; zusammen mit Romano Schmid und Mitchell Weiser steht er für Bremer Offensivschwung in einer bisher ordentlichen Saison.

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Dabei zeichnet ihn der nötige Schuss Kaltschnäuzigkeit aus; dieser Straßenfußballer probiert gern Dinge aus, bei denen sich andere die Füße brechen würden. Das ganze ist mit einer oft provokanten „Was-wollt-ihr-eigentlich?“-Haltung gewürzt.

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Sein ehemaliger Sturmpartner Niclas Füllkrug wechselte nach Dortmund und in die Premier League. Will Ducksch, dessen Vertrag im Sommer 2026 ausläuft, es ihm nachmachen, bekäme Werder nur noch im Sommer 2025 eine Ablöse für ihn. Einen finanziell versüßten Abschied könnten seine Fans wohl eher verkraften. (fei.)

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